Hier ein paar meiner Meilensteine und
wie alles begann

Peter mit 72 Jahren

Gedanken zu den Märchen

Nein, ich bin tatsächlich kein perfekter Vater, aber mein Sohn liebt mich auch in meinem Nichtperfektsein. „Nikolas, ich hatte keinen Vater, ich weiß daher wirklich nicht, wie man ein guter Vater ist, ich bemühe mich, Dir der beste Vater zu sein, aber Du wirst Geduld mit mir haben müssen, denn in Deinem Sein und Deinem Heranwachsen lerne ich täglich dazu.“

Eigentlich bin ich ein alter Opa von über 70 Jahren und mein Nikolas ist 2013 geboren, ich habe schon große Töchter, die mich zum Opa gemacht haben, aber die spirituelle Reise endet erst mit dem nächsten Schritt. Bis dahin lerne ich, schaue nach hinten, erkenne, bedauere, schaue nach vorne, verzweifle und hoffe, bemühe mich. Ich kann keinem Jungen vormachen, ich hätte den Stein der Weisen gefunden, weil – habe ich nicht. Ein Kind macht Phasen durch, da vergöttert es seine Eltern, sie sind die ganze Welt, dann kommen Zweifel, oft kommt dann Hass, wenn sie erkennen, dass ihnen Märchen erzählt worden sind.

„Märchen“ – mein Thema. „Nikolas, ich muss Dich eine Weile führen und hoffe, dass ich es so mache, dass Du mich nicht eines Tages in Deinen wilden Jahren dafür hassen wirst.“ Ich versuche es wirklich, täglich, aber ob es gelingt, wird sich zeigen. Manchmal fühle ich mich ohnmächtig bei der Balance zwischen dem, was die Gesellschaft fordert, und dem, was ich mir wünsche: dass meine Kinder einfach glücklich sind in dem, was sie tun, was ihren Neigungen entspricht, was sie erfüllt. Heute denke ich, dass ich vielleicht ein paar Dinge richtig gemacht habe, auch als ich diese Märchen schrieb.

Ich wollte meinen Kindern und heute meinen Enkeln keine Gute-Nacht-Geschichten vorlesen, die vor Grausamkeit nur so strotzten. Ich wollte keine Albträume erzeugen, sondern Frieden stiften, neugierig machen, aufwecken, Perspektiven aufzeigen – so sind meine Märchen entstanden. Ein jedes hatte seine spezielle Geburtsstunde und hatte etwas mit den Erlebnissen zu tun, die ich mit meinen drei Kindern und Enkeln teilen durfte.

Ich hoffe, dass die Texte und jetzt auch die nach und nach entstehenden Videos ihren Weg finden werden zu Vätern, Müttern, Omas und Opas, die den Kindern vorlesen möchten. Vielleicht – ab einem gewissen Alter können die Kinder schon selbst lesen, oder aber die ganze Familie die Märchenvideos schauen. Die Videos, das ist meine neue Straße, die ich Schritt für Schritt gehe; auch da lerne ich täglich dazu, durch Zuschriften, Kritiken, Aufmunterungen, technische Hinweise. Der Lernpfad hört eigentlich nie auf. Vielleicht bewirkt das eine oder andere Märchen etwas: einen tiefen Schlummer, ein Lächeln, den gesunden Schlaf, ein schönes Erinnern – das wäre schon was. Der kleine Moment des Glücklichseins, wenn es nicht zu viel verlangt ist.

Dr. Peter Echevers H.
Märchenautor und Erzähler